Betongarage oder Stahlgarage

Pro und Contra (Vorteile und Nachteile)

Kaufberatung – Häufig gestellte Fragen (FAQ) – Ratgeber – Vergleichstest

Beratung – Vertrauen:

Vorsicht vor fliegenden Händlern. Achten Sie auf einen seriösen Anbieter. Fallen Sie nicht herein auf irgendwelche Lockvogelangebote. Kaufen Sie nicht die Katze im Sack. Ideal ist ein Anbieter mit eigener Ausstellung. Dieser hat einen Ruf zu verlieren und ist immer für Sie greifbar.

Nach dem Kauf wird diese Beziehung meist nicht enden. Irgendwann brauchen Sie vielleicht wieder dessen Hilfe.

Wählen Sie einen Anbieter, der Ihnen mit Fachwissen und kompetenter Beratung ein gutes und sicheres  Gefühl gibt.

Denn Garagenkauf ist Vertrauenssache!

Bedenken Sie, dass ein Anbieter nur eines Produktes stets dieses in den Himmel loben wird.

Anbieter mit verschiedenen Bausystemen können dagegen eine wirklich unabhängige Beratung zu Ihrem Vorteil anbieten.

Was ist besser (Beton oder Stahl)?

Das lässt sich nicht pauschal beantworten. Es hängt von vielen Faktoren ab, die bei jedem Kunden

und jedem Bauvorhaben individuell anders zu bewerten sind.

Die sogenannte eierlegende Wollmilchsau gibt es auch bei den Fertiggaragen nicht.

Der Bauherr muss also viele Kriterien abwägen und für sich eine Entscheidung treffen für das optimale Produkt.

Wir wollen Ihnen hiermit eine fundierte Hilfestellung geben für eine objektive Entscheidungsfindung.

Bei einer Fertiggarage denken viele erst mal an eine Beton-Garage. Das ist so in den meisten Köpfen drin. Rein äußerlich erkennen aber die meisten zwischen einer Beton- und einer Stahl-Garage gar keinen Unterschied.

Der Laie denkt meistens erstmal massiv und glaubt, eine Beton-Garage wäre etwas für die Ewigkeit.

Doch weit gefehlt. Moderne Stahl-Garagen stehen den Beton-Garagen in punkto Lebensdauer in nichts nach oder übertreffen diese sogar.

Aber wie bei allen Dingen sind pauschale Aussagen für einen Produktvergleich oft nur bedingt richtig. Denn ein Produkt vom Hersteller A kann sich von dem gleichen Produkt des Herstellers B deutlich qualitativ unterscheiden. Man darf also nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.

Oftmals fällt der erste Blick auf den Preis. Das ist eigentlich die falsche Herangehensweise.

Man sollte sich also erst mal klar werden, welche Kriterien wichtig sind und eine Gewichtung vornehmen.

Nachstehend nennen wir Ihnen die wichtigsten Kriterien für die individuelle Entscheidungsfindung:

Die Gewichtung müssen Sie hierbei selbst vornehmen, denn für jeden Bauherrn gelten andere Voraussetzungen.

Preis:

Bei einer 08/15-Standardgröße (z.B. bis 3x6 m Einzelgarage) ist der Preis fast gleich.

Die Stahlgarage ist etwas günstiger.

Jenseits der Standardgrößen entstehen bei den Betongaragen teils erhebliche Zusatzkosten.

Dies kann sein für Sondertransport und Ausnahmegenehmigung mit Begleitfahrzeug, sowie die dann notwendige Erfordernis eines Autokrans für das Aufstellen der Garage.

Sobald es um eine Doppelgarage oder gar Reihenanlagen geht, wird die Stahlgarage preislich immer deutlich im Vorteil sein. Ebenso bei Großraumgaragen (bzw. Großtorgaragen).

Zusatz- oder Sonderausstattungen sollten immer individuell gerechnet und verglichen werden.

Die Kosten für die Fundamente sind in etwa gleich. Betongaragen haben i.d.R. einen festen Betonboden.

Bei Stahlgaragen muss extra ein Boden hergestellt werden (Bodenplatte oder Pflaster). Dies muss aber nicht von Nachteil sein.

Vergleiche hierzu das Kriterium Fundament / Boden.

Qualität:

Unter den verschiedenen Herstellern gibt es oft deutliche Qualitätsunterschiede. Für den Laien sehen diese auf den ersten Blick meist gleich aus. Achten Sie auf die Details und lassen Sie sich von einem echten Fachmann beraten.

Lebensdauer / Nachhaltigkeit:

Die Lebensdauer ist bei einer Stahl-Garage deutlich länger als bei einer Beton-Garage.

Natürlich ist diese Aussage pauschal getroffen und im Einzelnen immer abhängig von der individuellen

Material- und Verarbeitungsqualität des jeweiligen Herstellers.

Bei der Nachhaltigkeit ist die Stahl-Garage ebenso unschlagbar.

Bei Beton-Garagen sind während ihrer Lebenszeit oft mehrmals Sanierungsarbeiten erforderlich.

Meist handelt es sich um undichte Dächer, welche dann aufwendig mit Bitumen-Schweißbahnen repariert werden müssen. Vergleiche hierzu das Kriterium Dach.

Wenn die Beton-Garage einmal das Zeitliche gesegnet hat, dann ist eine sehr teure Demontage mit Abtransport und Entsorgung notwendig. Die Kosten dafür übersteigen dann vermutlich gar die ursprünglichen Anschaffungskosten.

Bei der Stahl-Garage sind derartige Probleme unbekannt.

Selbst nach vielen Jahrzehnten findet eine Stahl-Garage noch einen dankbaren Abnehmer.

Sie kann jederzeit wieder demontiert und an anderer Stelle wieder aufgebaut werden. Sie kann also gebraucht verkauft werden und selbst der Schrotthändler würde dafür noch gutes Geld bezahlen.

Stahl ist ein Wertstoff und immer voll recyclebar.

Fundament / Boden:

Beton-Garagen haben i.d.R. einen festen Betonboden. Die Garagen werden mittels eines Spezial-Versetzfahrzeuges oder eines Autokrans auf zuvor bauseits erstellte Streifenfundamente aufgesetzt.

Durch das hohe Gewicht der Garage kann sie bei aufgeschüttetem Boden oder nur begrenzter Bodenbelastung nur bedingt eingesetzt werden. Es droht sonst eine Absenkung. Dies wiederum kann

zu Rissbildung führen oder dass das Garagentor klemmt.

Bei Stahl-Garagen muss extra ein Boden hergestellt werden (Beton-Bodenplatte oder Pflaster). Dies muss aber nicht von Nachteil sein.

Bei Regenwetter oder bei Schnee wird mit dem Fahrzeug sehr viel Wasser in die Garage eingebracht.

Bei einem festen Betonboden bleibt das Wasser in der Garage stehen. Das ist von erheblichem Nachteil für das Raumklima und somit sowohl für die Garage als auch für das Auto. Die Anbieter von Beton-Garagen verweisen dazu oft auf das Gefälle im Boden in Richtung Tor und behaupten, dadurch würde das Wasser aus der Garage laufen. Das gehört aber ins Reich der Märchen. Damit dieser Effekt funktionieren würde, müsste ein deutlich stärkeres Gefälle vorhanden sein.

Genau hier liegt nun die Chance auf einen deutlichen technischen Vorteil der Stahl-Garage.

Für die Stahl-Garage könnte man als Boden eine Beton-Bodenplatte erstellen, welche gleichzeitig als Fundament für die Verankerung derselben dient. Man spricht dann von einer schwimmenden Bodenplatte, weil diese i.d.R. ohne frosttiefe (meist 80 cm) Streifen-Fundamente auskommt.

Das ist natürlich abhängig von den vorliegenden Bodenverhältnissen.

Idealerweise wird der Boden der Stahl-Garage gepflastert. Das mit dem Auto eingebrachte Wasser kann in den Pflasterfugen versickern und die Garage bleibt trocken.

Natürlich benötigt auch die Stahl-Garage ein Fundament, damit diese statisch sicher verankert werden kann. Dafür werden meist frosttiefe Streifenfundamente im Bereich der Außenwände erstellt. Das Fundament hat somit eine U-Form. Die Innenfläche wird ausgepflastert. Die Fundamentstreifen sind sichtbar.

Alternativ kann das Streifen-Fundament auch ca. 13 bis 15 cm unterhalb der Oberkante des fertigen Pflasterbodens erstellt werden. Dann müssen die Schraubanker der Garage entsprechend länger sein. Bei dieser Variante bleibt der Fundamentstreifen unsichtbar.

Da i.d.R. die Freifläche vor der Garage sowieso gepflastert wird, bieten sich diese Methoden des gepflasterten Garagenbodens perfekt an. Die Pflasterarbeiten können in einem Rutsch ausgeführt werden.

Abdichtung zwischen Wand und Boden:

Bei Beton-Garagen sind die Wände zum Boden hin dicht.

Bei Stahl-Garagen wird herstellerseitig keine Abdichtung vorgenommen. Wozu auch? Wenn von der Außenwand her etwas Wasser zwischen Wand und Fundament eindringt, dann kann dieses spätestens an der ersten Pflasterfuge versickern. Und das meiste Wasser wird bekanntlich sowieso mit dem Auto in die Garage gebracht.

Sollte der Bauherr dennoch eine Abdichtung wünschen, dann kann er diese selbst z.B. mittels einer Silikonfuge herstellen.

Anlieferung / Montage:

Beton-Garagen werden bei Standard-Größen mit einem Spezial-Absetzfahrzeug angeliefert und auf die Fundamente gesetzt.

Für die Zufahrt des ca. 40 Tonnen schweren Fahrzeugs muss ein gut verdichteter Kiesuntergrund vorhanden sein. Vor dem Aufstellungsort der Garage wird ein Rangierraum von 10 bis 11 m Länge, sowie

3,5 m Breite und 4,0 m Höhe benötigt.

Evtl. in der Zufahrt oder im Rangierraum vorhandene Pflasterflächen oder Kanaldeckel müssen die notwendige Tragfähigkeit aufweisen.

Bei größeren Garagen erfolgt die Anlieferung mittels Lkw-Tieflader und die Versetzung erfolgt mit einem Autokran, welches erhebliche Zusatzkosten verursacht. Hierbei ist die örtliche Situation genau auf Machbarkeit abzuprüfen.

Die Montagezeit beträgt nur wenige Stunden, je nach Ausstattung der Garage. Anschließend kann diese

schlüsselfertig an den Bauherrn übergeben werden.

Stahl-Garagen werden mit einem Klein-Lkw in losen Bauteilen angeliefert und an Ort und Stelle von erfahrenen Monteuren zusammengebaut. Der Außenputz an den Wänden wurde werksseitig bereits angebracht.

Somit ist eine Montage an nahezu jedem Ort möglich. Es gibt kaum Einschränkungen. Selbst in Innenhöfen ohne Zufahrtsmöglichkeit kann aufgebaut werden.

Die Montagezeit beträgt nur wenige Stunden, je nach Ausstattung der Garage. Anschließend kann diese

schlüsselfertig an den Bauherrn übergeben werden.

Netto-Nutzfläche:

Gemauerte Garagen haben eine Wandstärke von ca. 20 bis 40 cm.

Beton-Garagen haben eine Wandstärke von ca. 6 bis 10 cm.

Stahl-Garagen haben eine Wandstärke von ca. 4 cm.

Diese Unterschiede erscheinen dem Laien vielleicht als sehr gering. In der Praxis jedoch liegen dazwischen Welten.

Die Netto-Nutzfläche einer Stahl-Garage ist im Vergleich zu anderen Bauweisen erheblich größer.

Vergleiche hierzu das Kriterium Größe der Garage.

Größe der Garage:

Bei der Frage nach der richtigen Größe der Garage kann es nur eine richtige Antwort geben: Die Garage

kann nie groß genug sein.

Viele Planer arbeiten seit Jahrzehnten mit den althergebrachten Standardgrößen von 2,75 bis 3,00 m Breite und 5,50 bis 6,00 m Tiefe (Außenmaße!). Das ist in der Praxis meist zu klein.

Nur mal zum Vergleich:

Ein VW Golf Typ 1 hatte die Außenmaße B x T x H: 1610 x 3705 x 1390 mm.

Ein VW Golf Typ 7 hat die Außenmaße B x T x H: 1799 x 4586 x 1515 mm. Der Golf 8 wird noch weiter zulegen.

Der Trend geht zu immer größeren Autos. Es werden häufiger sogenannte SUV´s gekauft.

Die Garagen sind dann meist für die Autos zu klein. Speziell Coupés oder Cabrios haben längere Türen.

Das Ein- und Aussteigen in der Garage wird dann für den Fahrer oft zur Herausforderung und für den Beifahrer gar unmöglich.

In der Folge werden die Garagen als Stauraum oder Kellerersatzraum verwendet und die Autos stehen auf dem Hof oder auf der Straße.

Natürlich erlaubt nicht jedes Grundstück die Garage beliebig groß zu bauen. Dann müssen immer entsprechende Kompromisse gefunden werden. Die vorhandene Fläche sollte möglichst optimal ausgenutzt werden.

Vergleiche hierzu das Kriterium Netto-Nutzfläche.

Betongaragen gibt es nur in definierten Größenrastern. Stahlgaragen können individuell cm-genau

gebaut werden. Egal ob in Breite, Tiefe oder Höhe. Sogar Schrägschnitte (konische Grundrisse) sind möglich.

Be- und Entlüftung:

Beton-Garagen haben Lüftungsöffnungen in der Garagenrückwand oder alternativ in der Seitenwand.

Diese Garagen werden beim Hersteller quasi wie ein Kuchen gebacken und der Korpus ist relativ dicht.

Die Be- und Entlüftung der Beton-Garage ist eigentlich nicht ideal. Feuchtigkeit kann nur schwer abtransportiert werden. Speziell mit Sektionaltor verstärkt sich dieser negative Effekt.

Stahl-Garagen haben konstruktionsbedingt eine sehr gute Be- und Entlüftung. Vor allem durch die Öffnungen des Dachtrapezprofiles an der Garagenrückwand kann die Garage atmen.

Für alle Garagen gilt: Lüftungslöcher sollten nicht verschlossen werden. Das Raumklima verschlechtert sich sonst merklich. Es können Staunässe und Schimmelbildung entstehen. Außerdem schaden Sie Ihrem Fahrzeug und die Bausubstanz nimmt auf lange Sicht Schaden. Hier ist es klug für zusätzliche Lüftungsmöglichkeit ein Fenster zu planen.

Moderne Elektrische Torantriebe bieten eine zusätzliche Lüftungsstellung an. Per Knopfdruck auf den Funk-Handsender kann diese einfach aktiviert werden.

Vergleichen Sie hierzu die Kriterien Isolierung und Raumklima.

Isolierung:

Danach wird sehr oft gefragt. Beton-Garagen und auch einfache Stahl-Garagen sind nicht isoliert.

Eine Isolierung ist für den Verwendungszweck als Garage auch nicht erforderlich.

Diese würde nur dann Sinn machen, wenn der Raum beheizt werden soll und die Absicht besteht, dass die Wärme nicht so schnell entweichen kann.

Bei den Stahl-Garagen gibt es wahlweise auch isolierte Varianten, sogenannte ISO-Garagen.

Dann bestehen die Wände und das Dach aus ISO-Elementen. Es handelt sich dann wie beim modernen Hallenbau um ISO-Sandwichprofile, also doppelwandige und innen ausgeschäumte Wand- und Dachprofile.

Garagen sind Kalträume. Sie tun Ihrem Fahrzeug keinen Gefallen, wenn Sie Ihre Garage dauerhaft beheizen.

Raumklima:

Laien vermuten oft, dass die Temperatur in einer Stahl-Garage im Vergleich zu einer Beton-Garage nachteilig ist. Also im Sommer wärmer und im Winter kälter. Das ist Unsinn. Lediglich im Falle einer Beheizung geht bei der Stahl-Garage die Wärme schneller verloren. Aber wer beheizt eine Garage?

Bezüglich der Luftfeuchtigkeit gibt es auch keine wesentlichen Unterschiede. Feuchtigkeit wird zum größten Teil durch das Auto in die Garage gebracht. Zusätzlich aber auch durch den Luftfeuchtegrad der Umgebungsluft.

Wenn der Luftfeuchtegrad besonders hoch ist, dann droht die Situation, dass diese Feuchtigkeit an der Garagendecke kondensiert und dann Wasser von der Decke tropft. Es entsteht Schwitzwasser.

Dieses Phänomen kommt relativ selten vor, sollte aber dennoch nicht unterschätzt werden. Stahl-Garagen sind dafür anfälliger als Beton-Garagen.

Auf manchen dubiosen Internetseiten wird von Tropfsteinhöhlen gesprochen. Das ist völliger Unsinn und pure Übertreibung.

Bei Stahl-Garagen können die Dach-Trapezprofile wahlweise mit einer Vliesbeschichtung gewählt werden. Diese Antikondensatbeschichtung wird auch Antitropfbeschichtung genannt und ist sehr wirkungsvoll. Dazu sollte immer geraten werden.

Weitere Alternativen gegen Schwitzwasser von der Decke wären:

  • ISO-Dach (isoliertes Stahltrapezdach aus Sandwich-Profilen)

  • Dachbegrünung

Diese Lösungen sind aber deutlich kostenintensiver.

In punkto Raumklima ist generell die Stahl-Garage der Beton-Garage deutlich überlegen.

Dachbegrünung:

Es kommt immer häufiger vor, dass in neuen Baugebieten bei Flachdächern Dachbegrünungen vorgeschrieben werden. Aber auch die Bauherren selbst entscheiden sich zunehmend aus Idealismus für ein zusätzliches Stück Natur. Das sieht nicht nur sehr schön aus, sondern schafft auch Lebensraum für Pflanzen und Insekten.

Leider ist dies auch wie ein Stück Garten mit Herstellungskosten verbunden.

Bei Beton-Garagen wird als Vorbereitung eine spezielle wurzelfeste Dachbeschichtung ausgewählt.

Bei Stahl-Garagen gibt es eine Attika-Dachranderhöhung als Gründachvorbereitung.

Wichtig ist immer die Prüfung der örtlichen Schneelast und die Auswahl der dann notwendigen Dachlast.

Die Dachbegrünung sollte immer von einem qualifizierten Fachbetrieb ausgeführt werden.

Die einschlägigen fachlichen Erfordernisse einer Begrünung sind in Abstimmung mit der vorliegenden Dachkonstruktion zu berücksichtigen.

Der Schichtaufbau muss für ein Stahltrapezdach geeignet sein. Dafür gibt es spezielle Leichtgewicht-Begrünungen.

Es ist darauf zu achten, dass das Nassgewicht der Begrünung (unabhängig der örtlichen Schneelast) im wassergesättigten Zustand niemals den Wert von 50 kg/m² übersteigen darf.

Der Wasserablauf (Drainage) muss gewährleistet sein.

Doppelgaragen / Reihenanlagen:

Bei gleichem Nutzer werden diese meist ohne Zwischen-Trennwand gewünscht.

Bei Beton-Garagen wird hierzu in beiden Garagen eine sogenannte Zwischenwand-Aussparung gewählt.

Diese kostet dann auch zweimal einen entsprechenden Mehrpreis.

Nachteil ist hierbei, dass z.B. bei einer 6 m tiefen Garage diese Aussparung nur 4 m breit sein kann.

Es ragen also vorne und hinten jeweils 1 m Wand in die Garage hinein.

Bei Stahl-Garagen spielt dies keine Rolle. Wenn ohne Trennwand, dann wird unter dem Dach ein Stahlträger-Unterzug verbaut. Dies erfolgt ohne Mehrpreis.

Diese Art von Doppel-Garagen hat zwei Tore und somit vorne in der Mitte einen doppelten Torrahmen.

Großraumgaragen / Großtorgaragen:

Bei Doppelgaragen ist diese Variante besonders beliebt. Vorteil ist ein großes Sektionaltor (i.d.R. bis zu 5 m Torbreite). Das Ein- und Ausfahren ist wesentlich komfortabler und man braucht nicht auf den mittigen Torrahmen zu achten. Weiterer Vorteil ist, dass nur ein Elektrischer Torantrieb benötigt wird.

Bei Beton-Garagen wird diese Großraumgarage immer mit einem Autokran versetzt.

Preislich liegen diese Garagen deutlich höher als die klassischen Doppelgaragen mit 2 Toren.

Auch bei Stahl-Garagen ist hier mit einem höheren Preis zu rechnen. Allerdings ist der Unterschied nicht so sehr groß und deshalb ist diese Variante sehr beliebt.

Speziell bei größeren Anlagen mit einer Tiefe von 7 bis 9 Metern ist hier die Stahl-Garage unschlagbar.

Oftmals wird dann im hinteren Bereich eine Quer-Trennwand mit Durchgangsöffnung gewählt.

So ergibt sich ein zusätzlicher abgetrennter Raum für Gartengeräte, Zweiräder oder Krimskrams.

Und von außen wirkt das ganze Ensemble wie aus einem Guss. Die Gesamtoptik ist perfekt. Es müssen nicht verschiedene Gebäude zusammengestückelt werden.

Hangeinbau:

Soll die Garage in einen Hang eingebaut werden, also ganz oder teilweise mit Erde angefüllt werden,

dann ist die Beton-Garage die bessere Wahl. Die Hanggarage ist für alle Geländeneigungen geeignet.

Sie lässt sich problemlos in den Hang hineinbauen – egal wie steil das Gelände ist.

Die Wände können dafür extra gegen den Erddruck verstärkt werden (10 anstatt 8 cm) und ein 3-fach-Bitumen-Isolieranstrich ist optional bestellbar.

Eine Stahl-Garage ist für direkten Erdeinbau nicht geeignet. Es müsste vor die Garagenwand extra eine Beton-Stützwand gesetzt werden.

Bei relativ geringer Geländeneigung kann das durchaus auch Sinn machen.

Bei höherer Geländeneigung ist dafür die Beton-Garage klar im Vorteil.

Dachterrasse:

Beton-Garagen eignen sich hervorragend für einen bauseitigen Terrassen-Aufbau. Hierbei muss jedoch auf die Tragfähigkeit des Daches geachtet und notfalls eine Dachlastverstärkung gewählt werden.

Vergleich hierzu das Kriterium Schneelast / Dachlast.

Stahl-Garagen sind für Dachterrassen nicht geeignet. Die Dächer sind aber begehbar. Man könnte also

wie bei Beton-Garagen auch auf das Dach steigen und z.B. im Herbst Äste oder Laub entfernen.

Rissbildung:

Bei Beton-Garagen kommt es im Lauf der Jahre sehr oft zu Rissbildungen. Dies kann allgemein an der Qualität der betreffenden Garage liegen oder an einer Fundamentabsenkung.

Ärgerlich ist es dann, wenn dies erst nach der allgemeinen Gewährleistungsdauer auftritt.

Bei Stahl-Garagen sind derartige Probleme unbekannt.

Gewährleistung:

Die gesetzliche Gewährleistungsdauer beträgt 2 Jahre zum Privatkunden hin.

Manche Hersteller von Beton-Garagen werben mit 5 Jahren, jedoch mit deutlichen Einschränkungen im sogenannten Kleingedruckten.

Bei Stahl-Garagen wird mitunter eine Gewährleistung von 10 Jahren angeboten. Das gilt für die Garage als auch für das Garagentor mit Ausnahme des E-Antriebes.

Erfahrungsgemäß könnte auf eine qualitativ hochwertige Stahl-Garage auch eine deutlich längere Gewährleistung angeboten werden. Denn es kommt nur sehr selten zu begründeten Mängeln.

Statik / Typenprüfung:

Sowohl Beton- als auch Stahl-Fertiggaragen sollten einen Statiknachweis bzw. eine Typenprüfung haben.

Brandschutznachweis:

Sowohl Beton- als auch Stahl-Fertiggaragen sind nicht brennbar. Holz-Garagen haben hier einen deutlichen Nachteil. Speziell bei Anbauten direkt an das Haus muss dann der Brandschutz nachgewiesen werden.

Schneelast / Dachlast:

Die Dächer der Beton-Garagen sind i.d.R. für eine Schneelast von 200 kg/m² ausgelegt.

Die Dächer der Stahl-Garagen sind i.d.R. für eine Schneelast von 125 kg/m² ausgelegt.

Bei beiden Systemen kann gegen Aufpreis eine höhere Schneelast gewählt werden.

Hierzu müssen immer die jeweils örtlichen Bauvorschriften beachtet werden.

Ebenso die Option einer nachträglichen Dachbegrünung oder Installation einer PV-Anlage (Photovoltaik) sollte berücksichtigt werden.

Dach:

Das Dach ist der größte Schwachpunkt bei Beton-Garagen. Viele dieser Dächer müssen im Laufe ihres Lebens oft mehrfach aufwendig und teuer saniert werden.

Die Dachabdichtungen und auch der Beton werden porös. Der Beton bekommt Risse. Wasser und Frost beschleunigen den Zerfall. Wasser dringt in die Garage ein.

Die meisten Hersteller verwenden für die Dachabdichtung verschweißte Bitumen-Dachbahnen. Für die Sanierung wird dann wiederum meist dasselbe Material verwendet.

Aus optischen Gründen und auch um die Dachbeschichtung vor dem aggressiven UV-Licht der Sonne zu schützen, wird dann oft Kies aufgeschüttet.

Der Dachrand wird als optischer Mehrwert oft mit einer Attika-Dachrandblende angeboten. In Wirklichkeit

dient es meist nur dazu, den bei manchen Herstellern unschön verarbeiteten und witterungsanfälligen Dachrand abzudecken.

Stahl-Garagen haben mit diesen Problemen nichts gemein. Durch das Dachgefälle läuft das Wasser immer zuverlässig ab. Es gibt praktisch kein stehendes Wasser auf dem Dach. Die Dachbleche sind

heutzutage von hervorragender Qualität. Verzinkt und zusätzlich beidseitig pulverbeschichtet.

Sogar für die Sanierung von Beton-Garagen werden zunehmend solche Stahltrapez-Dächer mit Dachgefälle eingesetzt. Das spricht für sich.

Diese Umstände sind ein wesentlicher Grund dafür, dass moderne Stahl-Garagen in punkto Lebensdauer

den Beton-Garagen deutlich überlegen sind.

Spezielle Dachformen:

Sollte ein Satteldach, Walmdach oder Pultdach gewünscht oder erforderlich sein, dann ist dieses von einem örtlichen Zimmereibetrieb zu erstellen. In manchen Baugebieten können spezielle Dachformen vorgeschrieben sein. Der praktische Nutzen ist eher gering, weil der Stauraum sehr begrenzt ist.

Manchmal wird das Garagendach mit dem Hausdach verbunden bzw. eingewechselt.

Die Mehrkosten sind erheblich und verdoppeln oft den eigentlichen Preis der Grundgarage.

Ein zimmermannsmäßiger Dachaufbau mit Ziegeleindeckung ist technisch nur bei einer Beton-Garage möglich. Eine Stahl-Garage scheidet dafür aus. Es gibt zwar auch Stahl-Garagen mit Satteldach, diese

sind aber auf eine einheitliche Dachneigung von ca. 26 Grad beschränkt und haben ein ziegel-imitiertes Stahldach. Die Auswahl spezieller Dachziegelformen ist nicht möglich.

Ein Nachteil derartiger Dachformen ist immer ein Verlust von Sonnenlicht. Je nach Ausrichtung und Tageszeit kann man selbst oder der Nachbar betroffen sein.

Kombination aus Garage und Carport:

Grundsätzlich kann neben oder vor jede Fertiggarage auch ein Carport gebaut werden.

Manchmal werden dann verschiedene Bauweisen gemixt. Leider oft mit nachteiliger Optik.

Ideal ist es, wenn Garage und Carport in gleicher Konstruktionsweise gewählt werden. Der Vorteil ist eine einheitliche homogene Ansicht und der ganze Gebäudekomplex wirkt dann wie aus einem Guss.

Besonders Stahl-Garagen mit Stahl-Anbaucarports sind dafür ideal.

Weitere Vorteile:

Preislich ist eine einheitliche Garagen-Carport-Kombination immer günstiger.

Zwei Gewerke werden zu einem. Ein Auftragnehmer übernimmt die gesamte Abwicklung.

Entwässerung (Dachrinne, Fallrohr):

Das Dach der Beton-Garage ist wie eine Wanne ausgebildet mit leichtem Gefälle in Richtung des Wasserablaufs. Dieser wird durch die Decke in das Garageninnere geführt. Es folgt ein Fallrohr durch den Boden der Garage, wo dann das Wasser versickern oder kontrolliert am Kanalsystem angeschlossen werden kann.

Das Dach der Stahl-Garage hat immer ein deutliches Gefälle in Längsrichtung, in der Regel nach hinten.

Über die Rückwand hinaus besteht ein Dachüberstand (ca. 20 cm) und eine hintere Attika-Dachrand-verblendung.

Darunter verbirgt sich eine Dachrinne, in welcher das Wasser gezielt in das Fallrohr geleitet wird.

Das Fallrohr kann dann gezielt am Kanalsystem angeschlossen werden. Alternativ bietet sich die Möglichkeit, das Wasser an Ort und Stelle versickern zu lassen. Ökologisch gesehen ist das die bessere Variante.

Im Falle einer Grenzbebauung im Bereich der Rückwand wäre der vorgenannte Dachüberstand nicht sinnvoll. Dann bietet sich ein Dachgefälle nach vorne an. Allerdings mit dem kleinen optischen Makel,

dass dann Dachüberstand, Dachrinne und Fallrohr vorne sichtbar wären.

Eine weitere Alternative wäre eine innenliegende Dachrinne vor der Rückwand. Diese hat aber den Nachteil, dass bei Starkregen die Dachrinne überlaufen kann und sich somit das Wasser in die Garage ergießt.

Ordnungssysteme / Innenraumsysteme / Wandbefestigung:

Bei Beton-Garagen sind Befestigungen im Innenbereich möglich. Aber dann bitte Wandstärken beachten. Bohren Sie nicht zu tief. Es könnten sonst auf der Wandgegenseite Abplatzungen entstehen. Ebenso droht ein Verlust der Gewährleistung (Rissbildung) bei sehr großen Kernbohrungen.

Das Bohren ist oft sehr mühsam aufgrund der Stahlbewehrungen innerhalb der Wände.

Bei Stahl-Garagen ist eine Wandbefestigung meist wesentlich einfacher.

Manche Stahl-Garagen haben an der Wandinnenseite im Abstand von ca. 20 bis 30 cm senkrechte Versteifungskantungen. Diese dienen eigentlich einer verbesserten Wandstabilität. Zusätzlich können diese aber sehr einfach für Wandbefestigungen genutzt werden.

Daran können viele gängige Ordnungssysteme verschraubt werden. Die Baumärkte bieten eine Vielzahl von Systemen an. Achten Sie auf eine gute Qualität und praktischen Nutzen.

Elektro-Installation:

Bei Beton-Garagen wird meist werksseitig eine Unterputz-Installation der Verkabelung angeboten.

Das ist eine saubere Sache. Zusätzlich gibt es Ausstattungspakete, welche Lichtschalter, Steckdosen, Leuchten usw. beinhalten. Die jeweilige Position und Detailausstattung sollte genau geplant werden. Es ist auch eine nachträgliche bauseitige Aufputz-Installation möglich.

Bei Stahl-Garagen ist konstruktionsbedingt immer nur eine Aufputz-Installation möglich, welche bauseits

durch einen örtlichen Elektriker vorgenommen wird.

Dies muss kein Nachteil sein. Die Kabelverlegung und die Befestigungen sind sehr einfach machbar.

In Ausstellungsgaragen werden dazu Praxisbeispiele gezeigt.

Reparatur:

Es kann auch einmal zu einem größeren Schaden kommen, z.B. dass die Garage von einem Auto beschädigt wird.

Bei Beton-Garagen ist dann eine Reparatur meist schwierig oder gar nicht machbar.

Bei Stahl-Garagen können problemlos einzelne Elemente demontiert und durch neue Teile ersetzt werden.

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